20.10.2024 Stille Züge zwischen den Zeiten Eigentlich war alles wie immer gewesen. Die Saisonvorbereitungen liefen wie jedes Jahr nach Schema F. Alle waren konzentriert
bei der Sache. Da wurden die Schachplanen gebohnert und gewienert, die verschlissenen Schachfiguren wurden teils ergänzt, teils
sandgestrahlt und farblich aufgefrischt. Die innewohnenden Bleigewichte waren neu auzutarieren, dass die weißen und schwarzen
zulässigen Gesamtfigurengewichte um nicht mehr als 2% von der Fidenorm abwichen. Und nun die Uhren. Ja diese Uhren. Die
Ganggenauigkeit (benannt nach R.Gang) einer Schachuhr ist einfach enorm wichtig. Jede musste eigens einen Prüfzyklus
durchlaufen und anschließend exakt von Experten nach der Gablonzer Atomuhr gestellt werden.
Und, als wenn das nicht genügend Arbeit gewesen wäre, kam auch noch die inhaltiche Vorbereitung auf die schachliche
Gegnerschaft hinzu. Dossiers über die Spielweisen der erwarteten Gegner, von den Lehrbeauftragten der jeweiligen Eröffnung
erstellt, mussten nicht nur wie üblich überflogen, sondern bis in die kleinste Nuance durchgearbeitet werden. Und dann noch für jeden,
der sich um einen Platz in der Mannschaft beworben hatte, 72 erwartete Mittelspielstellungen und 132 Endspiele, für jedes Jahr des
Bestehens des Clubs eine. Und 78 Prozent musste man richtig beantworten. Sonst hieße es - Ade Karriere in der 1.Mannschaft.
Ja und dann kam die entscheidende Mannschaftssitzung, in der das Motto, oder genauer die Motti, für die kommende Saison
festgelegt werden sollten. Schon bei der Entscheidung in welcher Sprache - also Englisch oder einfache Sprache - gab es eine
Kampfabstimmung. Und dann die üblichen endlosen Diskussionen über die Vorteile dieses oder jenes Mottos gerade für die
folgende Spielzeit, welches den entscheidenden Halbpunkt an Motivation herauskitzeln könne. Und dann die endlosen Versuche
der Widerlegung mit Gegenbeispielen aus der Mottenkiste, diese Motti wären nicht effektiv genug, außerdem hätte man sich damals
bei der Zustimmung zur Absenkung des Rentnerbeitrags als Gegenleistung ausbedungen das Erstzugriffsrecht beim 2.Teil
des Mottos der 1. Mannschaft zu haben, ob er der D. das nicht im Protokoll nachgelesen habe, uswusw...
Wegen allgemeiner Übermüdung wurde die Sitzung dann sang-und klanglos ohne endgültige Entscheidung beendet und es blieben
weiterhin im Rennen 1.We`re on the road to nowhere 2.So you run and you run, you catch up with the sun, but it's sinking.
Auf dem Heimweg beim Pflichttermin in der Raucherpausenecke war der allgemeine Tenor der Gespräche, dass die Vorbereitung
auf die neue Saison mit einem Noch Ausreichend Gelungen bewertet werden könne. Denn immerhin sei kein Lagerkoller
aufgekommen.
"Trommeln und Pfeifen,
kriegerischer Klang!
Wandern und Streifen
Die Welt entlang.
Rosse gelenkt,
Mutig geschwenkt,
Schwert an der Seite,
Frisch in die Weite,
flüchtig und flink,
frei wie der Fink
auf Sträuchern und Bäumen
in Himmelsräumen,
Heissa! Ich folge des Friedländers* Fahn!" (Friedrich Schiller, Wallensteins Lager)
Mit kriegerischer Poetik hatte V. Nachlass wenig am Hut, aber wenn es um Wallenstein geht, meinte er zu Freund Gerard, ist nunmal
kaum zu verhindern, dass der Krieg eine Hauptrolle spielt. Außerdem ist der 1. Teil von Schillers Wallensteintrilogie in Reimen
verfasst und Schiller begründet das damit, dass "das düstre Bild der Wahrheit in das heitre Reich der Kunst hinüberspielt". Und das
möchte ich, ergänzte Victor N., frei wie ein Fink iin Himmelsräumen gerne gelten lassen.
Mit flüchtig flinken Grüßen verabschiedet sich Ihr treues Poesiealbum
*Müsste Gablonzer Fahn heißen, wenn W. ein Städtchen weiter rechts geboren worden wäre, schade, hat halt nicht gereicht. (EG)
16.09.2024 Stille Züge zwischen den Zeiten Ludwig Ganghofer oder Walter von der Vogelweide? Regennasse Pfingstkälte oder dämpfige Augusthitze? Mannschaftsturnier oder
Einzelturnier? Geschmacklose Frankfurter oder ungenießbarer Discounterkuchen? Bier ohne Reinheitsgebot oder Kerner aus dem
Weißweinkühler? Entspannte Spaziergänge in frischer Bergesluft oder Schmausen wie Goethe in Italien? Leutasch oder Klausen?,
wofür würden Sie sich entscheiden? Wenn Sie die Wahl hätten? Die hat man als Mitglied des Schachclubs Kaufbeuren von 1892
aber kaum, die Entscheidung lautet seit Jahren: Für beides.
Obwohl unsere Klubspieler in beiden Turnieren dieses Jahr nicht weit vorne landeten, hatten doch alle, hofft Ihr Poesiealbum mal,
ihre persönlichen Erfolgserlebnisse auch am Schachbrett. Und, wenn eher geringe -auch egal- der Nervenkitzel bei Turnieren,
Auge in Auge gegen starke Gegnerschaft ist durch nichts zu ersetzen, auch wenn nicht immer ein Pünktchen bei rumkommt.
In Klausen bei den Einzelturnieren mit ungefähr 60 Teilnehmern, waren Siege etwas leichter zu erzielen, beim Mannschaftsturnier
in Leutasch hängen die Trauben inzwischen sehr hoch, die Gegnerschaft,mit Meisterspielern gespickt, ist bullig wie Hänschen sagt.
Die Reise zu beiden Turnieren unternahmen dieses Jahr Hans F., Gamze, Gunther, Elias, Edi G. und Eike, nur in Klausen war
Felix G. am Start und in Leutasch konnten wir noch Roland S.,Erwin und Ben - so in etwa vollständig - bei Ihren Partien bewundern.
Die Begleitung durch mitreisende Ehefrauen war durch Kathrin und Beate gewährleistet. Dieser Satz wartet auf Ihren
Korrekturvorschlag.
Kein Korrekturvorschlag? Bei der K-Frage hat man sich also entschieden? Also weiter mit den wirklich wichtigen Nachrichten.
Der ESVK-Trainer vergleicht das Spiel gegen Regensburg also mit einem Schachspiel. Darf er, Ihr SC Kaufbeuren ist immer
froh, wenn seine randständige Kaumsportart mit etwas Flottem und Knallharten wie Eishockey verglichen wird. Umgekehrt
ist beim Schachspiel nur selten ein passender Vergleich mit dem Eishockey angebracht. Die Zeiten der körpernahen
Auseinandersetzungen im Schachlokal verblassen langsam in der Erinnerung,.....
Ok, Ergebnisse, also in Leutasch landete die 1. Mannschaft im B-Finale ziemlich weit hinten, das gelang der 2. Mannschaft
im C-Finale noch etwas besser in Anführungszeichen. In Klausen überzeugte beim Blitzen am 1.Tag besonders Elias, beim
Halbblitzturnier am Sonntag überzeugte besonders die Speiseeisqualität in der Mittagspause ....gestrichen..die EiAi wollte
einen unpassenden Scherz ..also am weitesten vorne war am Sonntag Hans F., aber auch deutlich hinter dem 4. Rang, den
er auf der Startliste einnahm. Elias,Eike und Edi G. landeten bei 50 Prozent, womit sie sich zufrieden zeigten, wie eine
Schneekönigin freute sich Gamze berechtigterweise über ihre tollen 3 Punkte.
Ein verspäteter Korrekturvorschlag wird ausnahmsweise berücksichtigt, es heißt also richtigerweise "mitreißende Ehefrauen",
aber das kapiert die bescheidene EIAi nur in der Premiumsversion, doch für die gibt Bröselwinsler keinen müden Groschen,
der alte Sparbierfuchs.
Der Ehemann mit der Zipfelmütze.
Der Ehemann, welcher baumwollene Zipfelmützen trägt, fügt sich in seinem Hause den größten Schaden zu, ebenso der Welt
gegenüber und in seinem erwählten Berufe.
Die Schlafmütze, gemeinhin Zipfelmütze genannt, hat zwei sehr ernsthafte Nachtheile...besonders für die Franzosen.. sie macht
häßlich und ...lächerlich.
Wenn Ihr schon häßlich seid, wozu braucht Ihr Euch dann durch diesen Kopfputz noch mehr zu verunstalten?
Ihr werdet mir antworten: "Seiner Frau gegenüber geniert man sich nicht!" Da liegt eben das Unrecht der meisten Ehemänner:
Sie sind ihren Frauen gegenüber nicht eitel genug.*
Wohl wahr, wohl wahr, brummte V.Nachlass beim Lesen dieser Zeilen. Welch ein Glück, dass ich mich bisher nie im Ehestande
befunden habe. Über der phrygischen Kappe muss die Zipfelmütze ja noch doofer ausschauen. Na gut, oder man belässt
nachts einfach die Beleuchtung auf Sparflamme.
Trotz Navi hab ich mich verfahren,
Prompt kam es zum Gerichtsverfahren.
Der Richter fragt: Um welche Zeit?
Es schlug grad 12 Uhr Fahrenheit.
Das Schiff schlief tief im sanften Fluß,
die Uhr schlug 12 Uhr Celsius.
Da mahnt der Schiffer: Leinen los!
Den Seinen schenkt der Herr ein Floß.
Nun gut, der Zeitpunkt ist erbeten,
der Tod trat ein nach drei Tapeten,
die Leiter rutscht um Viertel vier.
Exitus: 12 Uhr Reaumur.**
Ihr heiteres Poesiealbum wünscht Ihnen eine gute Rutschfahrt durch die Zeiten und bleibt still erschauernd zurück.
* Paul de Kock. Unsere Ehemänner. Humoristische Charakterschilderungen der Männer zum Nutzen und Frommen des
weiblichen Geschlechts. Wien 1864
**V. Nachlass 75 Gedichte. Vor 12 Uhr nicht zum Verzehr geeignet.
(EG)
04.09.2024 Termine sind jetzt eingetragen Hallo zusammen,
die Mannschaftstermine sind jetzt eingetragen.
Wäre schön, wenn Ihr im internen Bereich unter "Spieltermine" eintragen könntet, an welchem Termin ihr spielen könnt.